AG Missionsprokuren

Dienst in der Welt

Die missionierenden Orden und Gemeinschaften der katholischen Kirche gehören zu den großen weltkirchlichen Werken der deutschen Ortskirche.

Mit ihren Klöstern, ihren Einrichtungen und Tätigkeiten in allen Bereichen der Pastoral und sozialen Dienste bringen sie die weltkirchliche Weite und den umfassenden Auftrag der Kirche über alle nationalen, politischen, kulturellen und religiösen Grenzen hinweg zwischen unterschiedlichen Völkern und Kulturen zur Geltung. Dabei stehen sie vor allem auf der Seite der Armen und Armgemachten, sind sie Anwälte der Schwachen in der globalisierten Welt und leben sie Mitmenschlichkeit, Gerechtigkeit und Solidarität. In allen Kontinenten verfügen die Orden über ein weitverzweigtes Netzwerk, das auch in den entlegensten Winkeln der Welt eine sparsame und effektive Verwendung der Spendenmittel möglich macht. Der enge Kontakt mit den Schwestern und Brüdern der eigenen lokalen Gemeinschaften, die vielfachen Verbindungen und intensiven Beziehungen mit Gruppen und Bewegungen, Gemeinden und Projekten in den Ländern und Kirchen vor Ort garantieren eine wirksame Zusammenarbeit. Sie nehmen die Herausforderung an, die Vision von einem neuen Himmel und einer neuen Erde wach zu halten. Die Armen sollen durch sie erfahren können, dass Gott sie liebt, und die Reichen motiviert werden, durch Teilen zur Gerechtigkeit und zum Frieden beizutragen.


„Wir brauchen eine neue universale Solidarität“ (Papst Franziskus, Laudato si 14)

Papst Franziskus ist eine große Bestärkung für uns missionarisch wirkenden Orden. Seine vorrangige Option für die Menschen am Rande, seine zeichenhaften Gesten und Reisen, seine aufrüttelnden Ansprachen und Schriften fordern heraus und weisen die Richtung für unser missionarisches Handeln

„Wenn man die Grundhaltung, die nach Franziskus für alle zu bewerkstelligenden Veränderungen leitend ist, in einer Kurzformel angeben soll, so handelt es sich um eine ‚neue universale Solidarität‘. Er greift bewusst auf den Begriff ‘Solidarität‘ zurück, auch wenn er derzeit in Wirtschaftskreisen nicht gern gehört werde. Treffend drückt Solidarität für ihn aus, was angesichts der katastrophalen Weltsituation oberste Priorität hat, nämlich ‚eine neue Mentalität zu schaffen, die in den Begriffen der Gemeinschaft und des Vorrangs des Lebens aller gegenüber der Aneignung der Güter durch einige wenige denkt‘ (EG 188) und handelt.

In seiner Ansprache auf dem Welttreffen der Sozialen Bewegungen in Rom hat er das, was Solidarität besagt, wie folgt dargelegt: ‚Es meint, dass man denkt und handelt im Sinne von Gemeinschaft, dass das Leben aller wichtiger ist als die Güteranhäufung einiger weniger. Solidarität meint auch, die strukturellen Ursachen von Armut und Ungleichheit zu bekämpfen, wenn Arbeitsplätze fehlen, Land oder Wohnraum nicht zur Verfügung stehen, wenn Sozial- oder Arbeitsrechte vorenthalten werden. Solidarität meint, sich zu konfrontieren mit den zerstörerischen Auswirkungen des Imperiums des Geldes: Zwangsumsiedelungen, leidvolle Migration, Menschenhandel, Drogen, Krieg, Gewalt und all jene Realitäten, unter denen viele von euch leiden und die zu ändern wir alle aufgerufen sind. Solidarität, in ihrer tiefsten Bedeutung, meint eine bestimmte Art, Geschichte zu gestalten.‘ (Welttreffen 1, 148)“ (aus Norbert Mette: Nicht gleichgültig bleiben, Grünewald 2017, S. 90-91)

Pater Josef Grünner SDB (bis Juni 2022 Vorstand der AGMP)


Über 1200 deutsche Missionskräfte weltweit im Einsatz

Aus Deutschland sind weltweit derzeit  knapp 1.200 Missionskräfte im Einsatz.

Die Anzahl deutscher Missionskräfte im weltweiten Einsatz betrug im Februar 2024 1.197 Personen. Ein Jahr zuvor waren es 1.250 Missionarinnen und Missionare deutscher Nationalität.

Den größten Anteil der Missionskräfte stellen die Ordensgemeinschaften mit 976 Personen (572 Ordensschwestern, 309 Ordenspriester und 95 Ordensbrüder).

Hinzu kommen 123 Fidei-Donum- (Diözesan)-Priester aus Deutschland und 98 Laienmissionarinnen und -missionare. 38,85 % aller Missionskräfte sind in Afrika tätig, 43,94% in Lateinamerika, 7,02% in Asien,  im Pazifik 7,77% und 2,42% in Europa.